WEGE-Exkursion 2024


Nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Thomas Scheppe und einer kleinen Vorstellungsrunde führte Klaus Arens, Schulleiter der Grundschule Üdersdorf, die Teilnehmenden durch die modulare Schulerweiterung. Durch Einflussfaktoren wie die Corona-Pandemie sowie den Ukraine-Krieg haben viele neue Familien in Üdersdorf ein Zuhause gefunden. Resultierend aus diesem Anstieg der Bevölkerungszahlen sind die Schülerzahlen an der Grundschule in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, wodurch weitere Klassenräume nötig geworden sind. In dem errichteten modularen Gebäude sind daher zurzeit zwei Schulklassen untergebracht. „Zunächst wollte niemand vom Lehrerkollegium mit seiner Klasse in die Container, mittlerweile gibt es schon so etwas wie einen Wettbewerb, wer dort unterrichten darf“, so Arens augenzwinkernd. Ein absolutes Highlight der Grundschule ist der eigene Schulwald mit Pflanzgarten, Insektenhotel, Waldklassenzimmer sowie eigener Waldwerkstatt.

Ein weiterer Programmpunkt stand in Üdersdorf auf der Agenda. Ein aktueller Trend zeigt, dass immer mehr Menschen in einem naturnahen Umfeld beerdigt werden möchten. Dem hat die Ortsgemeinde Üdersdorf mit der Einrichtung einer Naturbegräbnisstätte auf dem Friedhof Rechnung getragen. Die Naturbegräbnisstätte der Ortsgemeinde ist ein Leuchtturmprojekt, das zeigt, was mit viel ehrenamtlichen Engagement geschaffen werden kann. „Unser Projekt kann sich sehen lassen“, so Karl Stadtfeld, ehemaliger Ortsbürgermeister von Üdersdorf. In über 1.000 Arbeitsstunden wurde hier ein Ort der Ruhe geschaffen.

Am späten Vormittag machte sich die Exkursionsgruppe auf den Weg zur Niederburg nach Manderscheid. Dort empfangen wurde sie vom Burgherrn Lukas von Manderscheid. Dieser brachte den Teilnehmenden die Geschichte der Burg näher und erklärte das Projekt „Mediale Niederburg“. Besucherinnen und Besucher können dank „Augmented Reality“-Anwendungen und 360°-Videos das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner auf der Niederburg im Mittelalter hautnah miterleben. Eine für das Projekt entwickelte App für Smartphones und Tablets ermöglicht die virtuellen Rundgänge.

Ein absoluter Besuchermagnet ist der Burgenklettersteig. Mit seinen drei Etappen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden schlängelt er sich rund um die berühmten Manderscheider Burgen und entlang der felsigen Hänge des Liesertales. 2023 wurde der Burgenklettersteig mit dem rheinland-pfälzischen Tourismuspreis als "Innovation des Jahres" ausgezeichnet. Unter Fachleuten gilt er als „bester, nicht alpiner Klettersteig Deutschlands“.

Mit einer kleinen Stärkung im Gepäck stand die Weiterfahrt zur letzten Station nach Schutz an. Bei einem kleinen Dorfrundgang stellte Ortsbürgermeister Thomas Oertlin einige Projekte vor, die in dem beschaulichen Örtchen umgesetzt werden konnten. Hierzu zählen beispielsweise ein Bücherschrank sowie eine Sitzgruppe als Rastmöglichkeit am Cosmosradweg. Zudem wurde im Rahmen eines Pilotprojektes mit der Uni Trier und dem DRK - und unterstützt durch Unterstützung des Dorffördervereins - ein Pegelmessgerät als Vorwarnsystem an einer Brücke im Ort installiert. Durch die im Jahr 2023 durchgeführte Zukunftskonferenz bildeten sich Arbeitsgruppen, die in den Folgemonaten an der Umsetzung ihrer Projekte und Ideen arbeiteten. So gibt es nun u. a. einen regelmäßigen Tischtennis-Treff, eine Gartengruppe, ein digitales Kommunikationsmedium sowie eine Handarbeitsgruppe. Zudem gründete sich 2021 der Dorf-Förderverein Schutz e. V., welcher in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an Projekten angestoßen hat – so zum Beispiel den Dorf-Flohmarkt und das „Schutzer Adventsleuchten“.

Bei Kaffee und Kuchen resümierte Bürgermeister Scheppe den Tag: „Ich hoffe, Ihnen hat das Programm der diesjährigen WEGE-Exkursion gefallen. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich auch im nächsten Jahr mit uns auf Entdeckungsreise durch die Vulkaneifel begeben!“.