Bewegung als Motor für die "Engagierte Stadt"


Nach einer kurzen Begrüßung durch das WEGE-Büro übernahm Markus Göbel, Ortsbürgermeister aus Bleckhausen, das Wort. Vor rund fünf Jahren haben sich die Bleckhausener auf den Weg gemacht und auf der ersten Zukunftskonferenz Ansätze erarbeitet, um Bleckhausen weiterzuentwickeln. Vieles wurde seitdem in die Tat umgesetzt. Auf einer zweiten Zukunftskonferenz im Jahr 2022 wurden weitere Ideen für die Zukunft gesammelt und Umsetzungsschritte erarbeitet. Für ihr Engagement wurden die Bleckhausener 2022 mit dem „Kommune-schafft-Zukunft“-Preis des Gemeinde- und Städtebundes (GStB) Rheinland-Pfalz in der Kategorie Nachhaltigkeit ausgezeichnet.

Im Jahr 2021 reifte in der Ortsgemeinde Schutz die Idee, einen Dorf-Förderverein zu gründen. Nach positiven Gesprächen mit dem Ortsgemeinderat konnte der Verein im September 2021 zusammen mit vielen engagierten Bürgern/Bürgerinnen gegründet werden. Ziele des Vereins sind u. a. die Förderung, Erhaltung und Beschaffung öffentlicher Anlagen und Einrichtungen, die Förderung der Heimatpflege und Heimatkunde sowie die Förderung der Jugend- und Altenhilfe. Christian Weirich, erster Vorsitzender des Dorf-Fördervereins Schutz e. V. stellte den Anwesenden eine Vielzahl an Projekten vor, die seit der Gründung umgesetzt werden konnten oder sich noch in der Umsetzung befinden und informierte insbesondere über die Vereinsgründung.

Weiter berichtete Brigitte Hens, erste Vorsitzende des Vereins Bürger für Bürger, über das aktuelle Projekt des Vereins. In Zeiten des Corona-Virus hat der Verein einen kostenlosen Einkaufs- und Lieferdienst für hilfsbedürftige Menschen eingerichtet. Überrascht war der Verein über die vielen jungen Menschen, die ihre Hilfe und Unterstützung angeboten haben. In dieser Zeit reifte die Überlegung, gezielt Jugendliche und junge Erwachsene anzusprechen, ob sie sich vorstellen können, ältere Menschen in ihrem Lebensumfeld zu unterstützen. Nach einem Auftaktworkshop im Dezember 2022 konnte in den Folgemonaten eine Projektleitung gewonnen werden. Die aktuelle Projektgruppe umfasst Vertreter/-innen aus Zivilgesellschaft, Kommune und Wirtschaft. In den nächsten Wochen und Monaten werden weitere projektbezogene Workshops stattfinden.

Anschließend startete für die Teilnehmenden der gemeinsame Brainwalk. Die gesunde und frische Eifelluft eignet sich besonders zur Anwendung dieser Moderationsmethode. Hierbei steht der vertiefende Austausch unter den Mitwirkenden im Vordergrund. Nach der Einteilung in fünf Kleingruppen startete der Brainwalk mit dem Ziel „Mehrgenerationenplatz Bleckhausen“. Dabei erhielt jede Gruppe verschiedene Fragestellungen und präsentierte die Ergebnisse im Anschluss am Mehrgenerationenplatz. Auch das gemütliche Beisammensein soll bei den Workshops der Engagierten Stadt nicht zu kurz kommen. So gab es zu Beginn selbst gebackene Waffeln der „Frühstücksgruppe Bleckhausen“ und zum Abschluss Leckereien vom Grill.


 Brainwalking hat sich als Fachbegriff im Bereich des Gehirntrainings in den letzten Jahren etabliert. Es handelt sich um eine Methode, bei der flottes Spazierengehen, zum Teil auch Walking, mit Denkaufgaben und Stimulation der Sinne kombiniert wird. Die kognitiven Aufgaben können zeitgleich mit der Fortbewegung bewältigt werden oder quasi als Intervalltraining an Stationen auf der Strecke. Brainwalking hat sich entwickelt als Konsequenz aus der Erkenntnis, dass Bewegen unabdingliche Voraussetzung für optimale Denkleistung ist (Quelle: Brainwalking – machen Sie Ihrem Gehirn Beine; Bettina M. Jasper).

 Über das Netzwerkprogramm „Engagierte Stadt“: Seit 2015 fördert das Netzwerkprogramm “Engagierte Stadt“ den Aufbau bleibender Engagementlandschaften in bestimmten Städten und Gemeinden Deutschlands. Seitdem sind belastbare und gut aufgestellte Netzwerke in den beteiligten Städten entstanden. Engagierte Städte profitieren vom Austausch erprobter Praxislösungen und der Vielfalt lokaler Konzepte. Sie sind Teil eines Netzwerks, das gelungene Praxis vor Ort sichtbar macht und mit Partner(inne)n bürgerschaftliches Engagement auf allen Ebenen stärkt. Dadurch haben sich die Bedingungen für bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung vor Ort nachweislich verbessert.