„Da Jugendliche heutzutage viel Zeit am Handy und auch generell drinnen verbringen, ist es uns wichtig, die Jugendlichen für Aktivitäten in der Natur zu begeistern, um dann was mit den Händen zu schaffen. In unseren Jugendwerkstätten verbringen sie ihre Freizeit deshalb in Wald und Wiesen, machen Feuer, schnitzen, sägen, hämmern und vieles mehr, handwerklich und praktisch“, erklärt Jugendpfleger Rüdiger Herres.
Das Angebot konnte im vergangenen Jahr mit Hilfe einer LEADER-Förderung um ein mobiles Bandsägewerk erweitert werden, welches verschiedene Möglichkeiten für Jung und Alt bietet, etwas zusammen zu machen und zu bewirken. So auch bei einem Projekt, das vom Forstamt Daun in Kooperation mit der Waldorfschule Mühlheim an der Ruhr durchgeführt wurde. Gleich zwei Klassen unterstützten Revierleiter Jan Reinert, Forstwirtschaftsmeister Hendrik van Schooten, Forstwirt Mario Sachen und den Auszubildenden Louis Hoffmann bei ihrer Arbeit im Forst.
So wurden gemeinsam Hölzer der Douglasie mit Hilfe des Bandsägewerkes geschnitten und verteilt in den Boden gehauen und befestigt. Ziel ist es, das Wasser im Wald zu halten und ein Abfließen durch Gräben zu verhindern, was gerade im Hinblick auf die zunehmende Trockenheit in Folge des Klimawandels wichtig ist. Das Verschließen der alten Entwässerungsgräben ist darüber hinaus ein wichtiger Beitrag zum Hochwasserschutz, da Wasser bei Starkregen so in der Fläche des Waldes verbleibt und langsamer in die nachfolgenden Bäche in Richtung der Ortslagen fließt. Außerdem konnten die Jugendlichen beim Aufforsten des Waldes helfen, so wurden Birken-, Eichen- und Küstentannen sowie Walnusssetzlinge in den Boden gebracht. Die verschiedenen Baumarten machen den Wald robuster und schützen ihn so vor den Folgen des Klimawandels. Auch wurden Bäume aufgeastet und junge Weißtannen vor Wildverbiss geschützt.
„Die Zusammenarbeit im Forst ist ein tolles Projekt, bei dem man das Gefühl hat, dass etwas von den Erfahrungen und dem Wissen hängen bleibt. Die Jugendlichen haben uns tatkräftig unterstützt, das hat wirklich Spaß gemacht. Gerne wieder“, sagt Revierleiter Jan Reinert.
Am Ende waren sich alle Beteiligten einig: Das Projekt war ein voller Erfolg sowie ein nachhaltiges und bereicherndes Erlebnis. Die Schülerinnen und Schüler haben praktisch und tätigkeitsorientiert etwas Wertvolles für die nachhaltige Ausrichtung des Waldes getan und die Forstmitarbeiter tatkräftig unterstützt – eine klassische Win-Win-Situation.