Planspielplatten werden zu Lehr- und Lernzwecken eingesetzt und dienen der Simulation komplexer sowie realer Szenarien. Beim durchgeführten Planspiel der Feuerwehr wurde der Denkprozess eines Führungskreislaufes erprobt. Feuerwehrführungskräfte orientieren sich in Einsätzen an standardisierten Handlungsabläufen, die ihnen helfen, die Lage kontinuierlich im Blick zu halten und notwendige Handlungen abzuleiten, dem sog. Führungskreislauf. Dieser besteht dabei aus drei Hauptpunkten, nämlich der Erkundung, der Planung und der Befehlsgebung und ist bei Einsätzen aller Art anwendbar. Wie der Begriff Kreislauf schon verrät, beginnt dieser dreischrittige Denkprozess nach der Befehlsgebung wieder von vorne, sodass sich alle Handlungen permanent nach den aktuellen Gegebenheiten richten. Die Planspielübung unterstützt die Einsatzkräfte dabei, diesen Führungsvorgang zu verinnerlichen, um für den Ernstfall bestmöglich gewappnet zu sein.
Mit Hilfe der Planspielplatte wurden verschiedene Szenarien durchgespielt. So wurde der Führungskreislauf beispielsweise anhand eines simulierten Wohnhausbrandes erprobt: bei der Erkundung wird sich vor Ort zunächst ein genauer Überblick verschafft. Es wird also geschaut, was zu erkennen ist, zum Beispiel ob Personen an Fenstern, Qualm, Flammen etc. zu sehen sind. Es wird erfragt, was passiert ist oder ob bekannt ist, dass Personen im Haus sind. Außerdem wird sich eine Rundumsicht des Gebäudes verschafft und nach Zugangsmöglichkeiten geschaut. Nach der Erkundung folgt die Planung des weiteren Vorgehens. Aus den zuvor gewonnen Erkenntnissen werden also, unter Berücksichtigung potentieller Gefahren, die notwendigen Handlungen abgeleitet. Es folgt die Befehlsgebung, beispielsweise hinsichtlich der erforderlichen Einheiten und Maßnahmen sowie der einzusetzenden Mittel, um die entsprechenden Handlungen vorzunehmen. Anschließend beginnt der Führungskreislauf wieder von vorne – Erkundung, Planung, Befehlsgebung, bis der Einsatz abgeschlossen ist. Nach den Befehlsgebungen werden zudem auch Lagemeldungen abgegeben und diese entsprechend dokumentiert.
„Die Planspielplatte ist eine gute Trainingsmethode, um sich effektiv auf künftige Einsätze vorzubereiten. Durch das wiederholte Durchlaufen der Denkprozesse gewinnen unsere Führungskräfte Handlungssicherheit und verinnerlichen die Strukturen in ihren Vorgehensweisen, was die Entscheidungsfindung in realen Einsätzen erleichtert. Dabei haben wir uns bewusst für eine kleine Teilnehmerzahl entschieden, um die standardisierten Prozesse intensiv üben zu können“, erklärt Wehrleiter Simonis.