Auch wenn aufgrund der Niederschlagsmengen der vergangenen Wochen aktuell kaum jemand an Wald- und Vegetationsbrände denkt, haben die Sommermonate der letzten Jahre gezeigt, dass auch bei uns das Risiko solcher Brände gestiegen ist. Vegetationsbrände stellen Feuerwehren immer wieder vor Herausforderungen, vor allem, wenn in der Nähe der Einsatzstelle kein oder nicht genügend Löschwasser vorhanden ist. So auch im nachgestellten Szenario der Gemeinschaftsübung.
Auf dem Gelände des Flugplatzes Hinterweiler und den umliegenden Vegetationsflächen ist keine direkte Löschwasserversorgung vorhanden. Daher wurde in Anlehnung an die große Waldbrandübung im Dreigemeindewald von Deudesfeld, Weidenbach und Schutz in 2022 das Konzept der Löschwasserversorgung über Faltbehälter geübt.
Das benötigte Löschwasser wurde von drei ortsansässigen Landwirten mit Wasserfässern, die pro Fahrt ein Wasservolumen von 11.000 Litern bzw. zweimal 1.500 Litern fassen, zu den Faltbehältern verbracht. Die Landwirte fuhren auf einer Strecke von ca. 4,5 km im Pendelverkehr zum Angelweiher in Hinterweiler, wo die Wasserfässer befüllt wurden und dann wieder zum Flugplatz, wo das Wasser in zwei Faltbehälter entladen wurde. Über die beiden Faltbehälter, mit einem jeweiligen Volumen von 3.000 Litern, konnte das Wasser gepuffert werden, d. h. es wurde so bevorratet, dass eine konstante Wasserversorgung gegeben war.
Vom Übergabepunkt an den Faltbehältern wurde zudem eine Wasserförderstrecke über 200 Meter mittels zwei sogenannter B-Leitungen (Druckschläuchen) aufgebaut, da sich die fiktive Einsatzstelle in einer Hanglage befunden hat, einem für die Faltbehälter ungeeigneten Bereich. Hierzu wurde mit einer Tragkraftspritze das Wasser aus den Faltbehältern entnommen und zum Mittleren Löschfahrzeug (MLF) befördert, welches sich wiederum an der Einsatzstelle befand. Durch das Anpassen der Durchflussmengen an den Stahlrohren konnte so eine stetige Wasserversorgung gewährleistet werden.
„Wir sind mit der Gemeinschaftsübung und den hieraus gewonnenen Erkenntnissen sehr zufrieden. Es ist wichtig, die Abläufe zu erproben und ggf. zu optimieren, um sich für etwaige Einsätze gut vorzubereiten. Die Zusammenarbeit der Feuerwehrkräfte untereinander sowie mit den unterstützenden Landwirten hat gut funktioniert. Daher einen herzlichen Dank an alle Beteiligten und den Betreiber des Flugplatzes, der uns diesen für die Übung zur Verfügung gestellt hat“, resümiert Wehrführer Lukas Schneider die Gemeinschaftsübung, die er mit der Freiwilligen Feuerwehr Hinterweiler federführend ausgerichtet hat.